Getarnter Bunker © BUND, Eva-Maria Altena

© BUND, Eva-Maria Altena

© BUND, Eva-Maria Altena

Zerschneidung und Biotopverbund

Trittsteine Ruinen
In einem leicht geschwungenen Offenland zeigen zahlreiche Gehölzinseln die Position von ehemaligen Westwallanlagen an.

© BUND RLP, Eva-Maria Altena

Biotopverbund

Die Bunkerruinen des ehemaligen Westwalls ziehen sich mit über 20.000 Standorten linienhaft entlang der westlichen Grenze Deutschlands. Sie können als Ausgangspunkte für ein immerhin 630 km langes Verbundsystem genutzt werden. Der BUND erkennt diese naturschutzfachliche Bedeutung seit den 1970ern. Danach setzten sich immer mehr Naturschützer*innen für den Erhalt der Kriegsrelikte ein.

Obwohl die Ruinenstandorte bisher keine durchgängige Verbindung untereinander bilden, dienen sie als Trittsteine. Trittsteine sind kleine Inseln, welche die Wanderung von Individuen erleichtern, indem sie als Rastplatz oder Sprungbrett in einen weiteren Trittstein oder ein neues Biotop genutzt werden. Auch Pflanzensamen können sich – durch den Wind oder Tiere verteilt – von Ruine zu Ruine ausbreiten. Der Faktor Ausbreitung ist unerlässlich für den Erhalt der biologischen Vielfalt und genetischen Variabilität.

Geringe Abstände der Anlagen
Karte von Rheinland-Pfalz mit roten Markierungen für die einzelnen Anlagen des Westwalls und blauen Markierungen für die einzelnen Anlagen der Luftverteidigungszone West. Die Anlagen des Westwalls ziehen sich entlang der Grenze. Die Anlagen der Luftverteidigungszone befinden sich mit etwas Abstand dahinter.

© Günther Wagner

Die Westwallanlagen in RLP

Wenn man sich die Masse an Anlagen entlang der Westgrenze zu Frankreich, Belgien und Luxemburg vergegenwärtigt, wird erst klar, wieso hier Trittsteine möglich sind. Wie eine dichte Kette reiht sich Ruine an Ruine. Eine zweite Reihe mit größeren Abständen der Anlagen findet man im Hinterland durch die Luftverteidigungszone West.