Panzergraben bei Steinfeld © Günther Wagner

© Günther Wagner

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Ressourcen
Gruppenaufnahme Soldaten von in Schweighofen einquartierten Soldaten aus dem Jahr 1940.

© Stadtarchiv Bad Bergzabern

Hatte der Westwall wirtschaftliche Auswirkungen?

Große Mengen an Material, wie Beton, Stahl, Telefonkabel, Stacheldraht u.a., die innerhalb der Propaganda bewusst betont wurden, flossen in den Bau. Für den Haus- und Straßenbau oder die heimische Industrie in anderen Regionen des Deutschen Reiches fehlten diese Materialien.
Es gab aber auch einige Profiteure. So verdienten zahlreiche nationale wie regionale Unternehmen, insbesondere aus dem Bau- und Speditionsgewerbe, der Stahlindustrie und dem metallverarbeitenden Gewerbe, an den Baumaßnahmen.

Menschliche Ebene
Bild des Lagers Triefels des Reichsarbeitsdienst mit mehreren Baracken.

© Stadtarchiv Bad Bergzabern

Welche Auswirkungen hatte der Westwall vor Ort?

Der Bau des Westwalls ab Mitte 1938 war nicht nur ein massiver Eingriff in die Landschaft. Er brachte auch erhebliche Veränderung in den örtlichen Gemeinschaften, in einzelnen Betrieben und Familien der Region mit sich.
Zeitweise waren bis zu einer halben Million Arbeitskräfte am Bau beteiligt. Häufig entstanden in unmittelbarer Nähe zu kleinen Orten Barackensiedlungen des Reichsarbeitsdienstes.
Die Westwallanlagen wurden teilweise ungeachtet von Eigentum und Bewohnern mitten durch Bauernhöfe und Häuser geplant. Bei Ausbruch des Krieges im September 1939 wurden großflächige Evakuierungen der Bewohner des Grenzlandes angeordnet.

Keine "Maginotlinie"
In einer mit Moos und Flechten bewachsenen Wand befindet sich der Eingang in einen Bunker.

Was ist der Unterschied zu anderen zeitgleichen Anlagen?

Der Westwall unterscheidet sich eindeutig von Befestigungsprojekten in anderen europäischen Staaten, wie der französischen „Maginotlinie“, die ab Mitte der 1920er Jahre entstanden und rein defensiven Charakter hatten.
Schon seit 1934 bauten die Festungspioniere ihre Organisation und militärische Infrastruktur im Westen aus. Bis 1938 setzten diese den Bau von Landesbefestigungen noch aus defensiven Gesichtspunkten um.
Mit der Sudetenkrise von 1938 ließ Hitler jedoch die im Bau befindlichen "Westbefestigungen" in aller Eile zum späteren "Westwall" ausbauen. Mit einer durchgehenden Festungslinie im Westen sollte im Falle eines Krieges im Osten ein Zweifrontenkrieg vermieden werden.

Einstellung der Bauaktivitäten
Männer der Organisation Todt tragen beim Westwallbau auf den Schultern Säcke von einem Schuppen fort.

Wann endeten die Arbeiten am Westwall?

Mit dem Beginn des Westfeldzuges im Mai 1940 wurden die Arbeiten am Westwall eingestellt. An einigen Stellen wurden sie 1944 kurzfristig wiederaufgenommen.

Funktionalität

© Günther Wagner

War der Westwall militärisch bedeutend?

Die gewünschte abschreckende Wirkung entfaltete der Westwall allenfalls in propagandistischer Hinsicht.
Militärisch blieb er weitgehend bedeutungslos.