Herbstlicher Acker mit Gehölinseln im Hintergrund. Die Gehölzinseln markieren die Position ehemaliger Bunker.

Naturschutz am Westwall vor 1945

Auf dem historischen Foto ragt aus einem als Tabakscheune getarnten Westwallbunker zum Tor das Rohr einer Kanone heraus.

Der Naturschutz in der Zeit des Nationalsozialismus übernahm die Aufgabe, die militärischen Anlagen vor allem gegenüber der Luftaufklärung durch Geländegestaltung und Pflanzmaßnahmen zu tarnen. Führende Naturschützer dienten sich der nationalsozialistischen Organisation Todt an, die den Westwall baute, und übernahmen die Tarnungsaufgaben als sogenannte „Landschaftsanwälte“. 

In ihre Konzepte bauten sie die nationalsozialistische Blut-und-Boden-Ideologie ein. Die pflanzensoziologischen Kartierungen R. Tüxens, der als Berater für die Organisation Todt arbeitete, lieferten entsprechende Grundlagen.

Die Tarnung der Bauten mit dem Ziel, sie „in die Landschaft einzufügen“, musste bereits während der Zeit des Nationalsozialismus zu einem „Biotopverbund“ führen, auch wenn der Begriff damals noch nicht existierte. Die Landschaftsanwälte konnten nahezu umfassend auf Grundflächen für ihre Arbeiten zugreifen. So begannen sie nach und nach die Verwirklichung einer sogenannten „nationalsozialistischen Wehrlandschaft“.

Für viele Beteiligte war die Mitarbeit beim Bau des Westwalls der Beginn ihrer Karriere.

Mehr über die Tarnungsmaßnahmen am Westwall und die Rolle des Naturschutzes erfahren Sie hier.